TrafficCheck – Präsentation am FSV Verkehrstag 2016

Der FSV Verkehrstag 2016

Der Verkehrstag am 9. Juni 2016 rief über 350 Verkehrsexperten ins Austria Trend Parkhotel Schönbrunn, und das bei sommerlichen Temperaturen. Der Verkehrstag dient dem Austausch neuer Themen und Sichtweisen der Verkehrsforschung und stellt zudem die Neuerungen im Bereich der Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen (RVS) und Eisenbahnwesen (RVE) vor.

Da ist es nur naheliegend, ein innovatives Produkt wie TrafficCheck zu präsentieren. TrafficCheck ist ein neuartiges Tool zur Qualitätssicherung an Verkehrslichtsignalanlagen (Ampeln) und bildet zugleich das Störfallmanagement ab. Der spannende Ansatz dabei ist die Einbeziehung von Crowdsourcing-Informationen, also die Erfassung von subjektiven Wahrnehmungen und Bewertungen durch Verkehrsteilnehmer/innen für Themen der Verkehrssicherheit und des Verkehrsablaufes (www.trafficcheck.eu).

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In der Lounge – artigen Atmosphäre der Hausbibliothek kamen am frühen Nachmittag namhafte Experten zusammen, um die neuartige Zugangsweise kennen zu lernen und ersten Erfahrungsberichten aus der Stadt Graz zu lauschen. Das Feedback war durchaus positiv, die Fragerunde war interessiert und ging dabei bereits in die Detailtiefe. Äußerst positiv aufgenommen wurde die Tatsache, dass mit diesem System erstmalig eine kontinuierliche und flächendeckende Evaluierung der Ampelanlagen einer Großstadt umgesetzt werden kann. Nachstehend beschäftigen wir uns mit zwei automatisch auftretenden Fragestellungen.

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Crowdsourcing für die Qualitätssicherung?

Die bereits gewonnenen Erfahrungswerte beantworten diese Frage klar mit „ja“. Die Nutzung partizipativer Prozesse stellt einen neuen Ansatz im Bereich der Qualitätssicherung dar. Sie ist kostengünstig, da sie die Verkehrsteilnehmern/innen mit einbezieht und schont damit die Ressourcen auf Seiten der Verwaltung.

Durch die große Anzahl an Sichtweisen unter den Verkehrsteilnehmern/innen entsteht ein objektiviertes Bild, das bei entsprechender Stichprobengröße repräsentativ die Verhältnisse vor Ort widerspiegelt. Die systematische Bewertungsabgabe innerhalb eines intuitiv verständlichen Bewertungsschemas garantiert eine Zustandsanalyse auf Knopfdruck, und das für jede einzelne Anlage im System.

Mit den Informationen über alle Anlagen ist aber auch eine Prioritätenreihung hinsichtlich Auffälligkeiten des Betriebs, der Anlagenbeschaffenheit, der Verkehrssicherheit und des Verkehrsablaufes auswertbar. Vertiefte fachliche Analysen oder Optimierungsmaßnahmen können dort ansetzen, wo der Schuh am meisten drückt.

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Welche Erkenntnisse lassen sich aus dem Live-Betrieb in Graz ziehen?

Seit Herbst 2015 ist TrafficCheck auf dem Portal der Stadt Graz online. Das Störfallmanagement wurde bereits zuvor in der Verkehrsleitzentrale und beim Anlagendienst eingeführt und ist seither zu einem festen Bestandteil geworden. Die Akteure können dem System durchaus viel abgewinnen. Parallelbearbeitungen werden vermieden und alle Beteiligten haben über den Web-Client jederzeit Übersicht über den Bearbeitungsstatus aller Störungen.

Im Crowdsourcing zeigen die Zugriffszahlen, dass das Thema zur aktiven Teilnahme bewegt. 800 statistisch relevante Bewertungen zu 313 Anlagen gab es bereits in der ersten Woche, darunter auch 20 konkrete Verbesserungsvorschläge. Brisante Themen waren dabei „Wartezeiten für Fußgänger“ oder die „grüne Welle“. Nach einem halben Jahr stehen wir bei rund 2.600 Qualitätsbewertungen. Die Stadt Graz reagiert laufend darauf, da es sich durchaus um berechtigte Hinweise auf Abläufe handelt, welche es zu optimieren gilt. Das System erweist sich eindeutig als Zugewinn.

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