Im Grazer Westen, etwa 1,8 Kilometer von der historischen Altstadt entfernt, liegt das ehemalige Areal der Brauereifamilie Reininghaus. Mit rund 100 Hektar ist das Areal das größte noch unbebaute Entwicklungsgebiet der Stadt Graz und bietet somit die Möglichkeit zur Entwicklung eines neuen urbanen Stadtteils, in welchem über 10.000 Menschen leben und arbeiten können.
Neben den Zielvorgaben, wie etwa der Schaffung einer möglichst kompakten Siedlungsstruktur, der Bereitstellung einer optimalen Grünraumversorgung mit hohem Grünflächenanteil, sowie von attraktiven Fuß- und Radwegverbindungen ist unter anderem, um eine sinnvolle und leistungsfähige Verbindung zwischen den einzelnen Stadtteilen zur erreichen, die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Entwicklung eines Stadtteils.
Die IKK ZT-GmbH wurde gemeinsam in einer ARGE mit dem Planungsbüro Rinderer & Partner ZT KG im August 2015 von der Holding Graz Linien in Kooperation mit der Stadtbaudirektion Graz mit der derzeit laufenden Einreichplanung der Straßenbahnlinie Reininghaus beauftragt.
Diese beinhaltet neben der eigentlichen Straßen- und Straßenbahnplanung, auch die Planung sämtlicher Fuß- und Radwegverbindungen entlang der Trasse, die Entwässerungsplanung, die Planung von Verkehrslichtsignalanlagen, die Gestaltungsplanung sowie zahlreiche weitere Themen. Aufgrund der Projektgröße ergibt sich die größte Herausforderung im Planungsprozess durch das Zusammenspiel und die Koordinierung vieler verschiedener Arbeitsbereiche, welche laufend mit dem Auftraggeber, den zuständigen Stellen und Behörden, sowie den jeweiligen Fachplanern und angrenzenden Planern abgestimmt werden.
Die Fertigstellung der Einreichplanung ist für das Frühjahr 2017 geplant.
Die Trassenführung der zukünftigen Straßenbahnlinie Reininghaus, welche im vom Gemeinderat beschlossenen „Rahmenplan Reininghaus“ vorgegeben ist, beginnt im Bereich der Straßenbahnhaltestelle „Alte Poststraße“ abzweigend von der Eggenberger Straße über die Alte Poststraße Richtung Süden unter Nutzung der bestehenden Bahnunterführung der Graz-Köflacher Bahn und wird weiter über die Reininghausstraße bis auf Höhe des Portierhauses des ehemaligen Brauereigeländes geführt.
Die Weiterführung ab der Reininghausstraße Richtung Süden bis zur Wetzelsdorfer Straße erfolgt dabei auf einer eigenen Trasse, der sogenannten ÖV-Achse, welche zwischen der Alten Poststraße und der Brauhausstraße liegt. Der ca. 800 Meter lange Teilabschnitt spielt dabei eine zentrale Rolle, da dieser das Reininghausareal komplett durchläuft und hier auch ein großer Teil des öffentlichen Lebens stattfinden soll.
Im Anschluss an die ÖV-Achse verläuft die Trassenführung über einen Platz etwa 150 Meter entlang der Wetzelsdorfer Straße Richtung Westen, kreuzt dann die Wetzelsdorfer Straße Richtung Süden und endet abschließend in Form einer Wendeschleife im nördlichen Bereich der ehemaligen Hummelkaserne.
Die gesamte Streckenlänge beläuft sich dabei auf rund 1,8 Kilometer. Entlang der Strecke sind insgesamt vier Haltestellen inkl. der Endhaltestelle geplant, wodurch eine optimale Anbindung des zukünftigen Stadtteils Reininghaus an das öffentliche Straßenbahnnetz gegeben sein wird.