Sitra-X

Sitra-X

Sitra-X verfolgt das Ziel eine virtuelle Verkehrsstadt mit Mobilitätsverhalten und Verkehrsgeschehen auf Personenebene für alle Verkehrsträger und Verkehrsmittel abzubilden. Die Wiener Linien sind Inkubator von Sitra-X und haben bereits alle Vorprojekte zu Sitra-X mitfinanziert.

Um eine detaillierte Nachbildung der multimodalen Lebensstile einer Bevölkerung zu modellieren wird sowohl eine aktivitätsorientierte Nachfragemodellierung als auch ein hoch aufgelöstes Verkehrsangebot aufgebaut. Zur Simulation wird die Open-Source-Software MATSim verwendet.
Der Vorteil einer agentenbasierten Simulationsumgebung liegt in der Modellierung auf Individualebene und der Abbildung von Tagesabläufen unter Berücksichtigung der organisatorischen und räumlich-zeitlichen Kontexte. Durch die Simulation ganzer Tagesabläufe mit verschiedenen Aktivitäten (Wohnen, Arbeiten, Freizeit, usw.) kann der Mobilitätsbedarf bzw. der Wunsch nach Ortsveränderungen zu genau definierten Zeitpunkten abgebildet und in weiterer Folge analysiert werden.
Auf dem gesamten multimodalen Verkehrsnetz wird die Nachfrage mit Einzelfahrzeugen modelliert, wodurch vorhandene Kapazitäten fahrzeugfein abgebildet sind. Angebotsseitig stellt jeder einzelne Standort ein potenzielles Ziel oder eine potentielle Quelle dar. Nachfrageseitig wird stets von einer synthetischen Bevölkerung gesprochen, deren Agenten um viele Attribute wie etwa Alter, Geschlecht, Pkw-Verfügbarkeit usw. erweitert werden können, was es erlaubt Mobilitätsmuster mit Bezug auf die Soziodemographie modellieren zu können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Im Zuge von Sitra-X ergibt sich nun der erste Anwendungsfall in Form des Projektes „auto.Shuttle – Modellierung: Modellierung eines autonomen on-demand Shuttle Systems“ in Zusammenarbeit mit der NeuMo (Neue Urbane Mobilität Wien). Dieser Anwendungsfall soll das Potenzial eines „fiktiven“ autonomen on-demand Shuttles in Wien erheben und dem Nutzen durch den Einsatz dreier bestehender Buslinien gegenüber stellen. Ziel ist es mittels einer Wirkungsanalyse Aussagen über einen zukünftigen Betrieb dieses neuen innovativen und flexiblen Mobilitätsangebotes treffen zu können.

In der nachfolgenden Abbildung ist ein exemplarischer on-demand Shuttle-Service dargestellt. Nach einer Anfrage von fünf Agenten an der Endhaltestelle der U6 – Siebenhirten – und drei Anfragen nahe Wien Liesing Bahnhof startet der Bus aus seinem Depot nahe der Erlaaer Straße. Er nimmt die fünf Agenten bei Siebenhirten auf. Danach steigen drei dieser Agenten in der Nähe der Liesinger-Flur-Gasse aus und weitere zwei an der Brunner Straße. Zwei Agenten werden nahe der Knotzenbachgasse sowie ein Agent nahe der Seybelgasse aufgenommen. Alle drei Agenten steigen beim Bahnhof Wien Liesing aus.


 

In Rahmen eines Laborbeispiels wurde bereits die Simulation von E-Taxis, welche im Routing-Algorithmus denen des on-demand Shuttle-Service ähneln, in MATSim getestet. Nachfolgend ist eine Abbildung der Simulation, welche alle E-Ladestationen im Wiener Raum aufzeigt sowie einige fiktive E-Taxis, welche teilweise besetzt oder frei sind.