Multimodales Verkehrsnachfragemodell Oberösterreich

Das Land Oberösterreich ist mit rd. 1.425.000 Einwohnern (Stand 1.1.2015) und einer Fläche von rd. 11.982 km² eines der bevölkerungsreichsten und flächenmäßig größten Bundesländer Österreichs. Für die Planung und Optimierung des Verkehrssystems im Land Oberösterreich kommt ein makroskopisches Verkehrsmodell zum Einsatz. Das alte Landesverkehrsmodell stammt aus dem Jahr 2000 und entspricht nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Der technologische und wissenschaftliche Fortschritt ermöglicht es, für das neue Landesverkehrsmodell ganz neue Ansprüche an den Abstraktionsgrad der Realität zu stellen. Die Herausforderungen in der Verkehrsmodellierung bestehen einerseits im Umfang des Modellgebietes und andererseits in den regional deutlich variierenden Merkmalen bezogen auf Bevölkerungsdichte und Verkehrsangebot. Die Anforderung an das Verkehrsmodell ist daher die möglichst präzise Abbildung des Verkehrsgeschehens sowohl innerstädtisch in den Ballungsräumen als auch in den ländlichen Regionen.

Die Arbeit am neuen Verkehrsmodell ist in mehrere inhaltliche Module gegliedert. Die IKK wurde mit dem Herzstück, der Nachfragemodellierung des Personenverkehrs, beauftragt. Die Verkehrsnachfrage wird aktivitätenketten-basiert mit VISEM modelliert.

Durch den gesamten Bearbeitungsverlauf ziehen sich innovative Ansätze. Das Modell besteht aus über 2.000 Verkehrsbezirken, Strukturdaten werden jedoch auf die noch detaillierteren Punktkoordinaten (Points of Interest) bezogen, welche ein Gebäude oder einen Häuserblock darstellen. Im Berechnungsverfahren werden die Punktinformationen zum letztmöglichen Schritt auf die Verkehrsbezirke aggregiert. Die Vorteile der mikroskopischen Analyse wie in agentenbasierten Simulationen, können dadurch auch auf die makroskopische Modellierung angewandt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit die Datenbasis für agentenbasierte Simulationen heranzuziehen oder aufgabenspezifisch feiner aufzulösen. Beispielsweise werden einem Verkehrsbezirk durchschnittlich 50 bis 100 Anbindungen zugeordnet und untereinander gewichtet.

Letztendlich wird das neue Landesverkehrsmodell Oberösterreich nicht nur dem Stand der Technik entsprechen, sondern innovative Modellierungsansätze enthalten und offen für leichte Implementierung zukünftiger Entwicklungen sein.

Auftraggeber

Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Direktion Straßenbau und Verkehr,
Abteilung Gesamtverkehrsplanung und öffentlicher Verkehr

Ort

Land Oberösterreich

Leistungen TRAFILITY

Verkehrsnachfragemodellierung (VISEM)
Schätzmodell Verkehrsmittelwahl (Discrete Choice Model)
Zielwahlmodell mit Rubberbanding
Datenbankmanagement
Programmierung von Automatisierungsroutinen
Befragungsauswertung
Stundengruppenverkehrsmodell