ÖVG-Forum U2/U5

ÖVG-Forum „U2/U5 – Die neue U-Bahn für Wien“

Am 3. November 2016 veranstaltete die ÖVG – Österreichische Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft ein Forum zum Thema U2/U5 – Die neue U-Bahn für Wien. Im Rahmen dieser Veranstaltung hielt IKK-Geschäftsführer Georg Kriebernegg den Vortrag „Neue Ansätze zur Analyse von Fahrgastströmen am Beispiel der U2“. Eine Auflistung aller Vorträge finden Sie auf der Homepage der ÖVG unter Nachlese 2016.


 

Neue Ansätze zur Analyse von Fahrgastströmen am Beispiel der U2

Hintergründe

Um Fahrgastströme analysieren zu können, brauchen die Verkehrsdienste verlässliche Informationen zu Verkehrsangebot und Verkehrsnachfrage. Für eine optimale Planung ist es notwendig, die Bedürfnisse der Kunden (=Nachfrage) zu verstehen. Dies umfasst neben dem vergangenen und dem aktuellen auch das zukünftige Verkehrsverhalten.

Daraus ergeben sich die zentralen Fragen zur Analyse von Fahrgastströmen:

  • Wer?
  • Wann?
  • Wieso?
  • Woher?
  • Wohin?
  • Womit?

Die steigende Digitalisierung und Vernetzung verändert auch das Mobilitätsverhalten. Es gibt enorme Daten- und Informationsmengen zum Angebot, die Daten zur Nachfrage und zum Nutzerverhalten hinken allerdings erheblich hinterher.


 

Mobilitätsdaten – Herkunft und Bezug

  • Infrastruktur  =>  ortsbezogen
  • Fahrzeug  =>  verkehrsmittelbezogen
  • Mensch  =>  übergreifend, verhaltensbezogen
  • Smartphone  =>  Mobilfunkdaten, APP-Daten, Sensordaten, WLAN

Für die gemeinsam mit den Wiener Linien und dem AIT bearbeiteten Projekte TurnMobile und MatchMobile war es unser Ziel die Gesamtverkehrsnachfrage auf Basis von Einzeltrajektorien zu ermitteln.

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Neues Werkzeug – Agentensimulation

Die grundlegende Idee der Agentensimulation ist die Analyse auf Individualebene.

  • Datenbasis zu realem Verkehrsverhalten auf Individualebene
  • Aufbau einer virtuellen Bevölkerung (agent population) mit möglichst realistischem Verkehrsverhalten
  • Analysen auf Basis agentenbasierter Mikrosimulation

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Beispiele für den Nutzen der neuen Ansätze

  • Optimierung neuer Netzte/Linien/Linienabschnitte auf Individualebene
  • Dimensionierung Knoten mit Umsteige- und Quell-Ziel-Relationen
  • Schnelle ex-post Mobilitätsanalysen und Benchmarking Störfalloptimierung sowie Kapazitätsanalysen
  • Integration von individuellen Bewegungsdaten aus verschiedenen Datenquellen zB Wien Mobil App, WLAN-Daten
  • Szenario-Simulator für neue/integrierte Verkehrsangebote, auch automatisiertes Fahren