FEMtech Expertin des Monats Oktober


Wir freuen uns, überaus engagierte Mitarbeiterinnen in unseren Reihen zu haben und gratulieren Elisabeth herzlich zur Auszeichnung!

 

 


INTERVIEW MIT ELISABETH SCHEROUNIGG

Was steht auf Ihrer Visitenkarte? 
DIin Elisabeth Scherounigg
Trafility GmbH – Traffic and Mobility Solutions

Was macht die Trafility GmbH genau?
Die Trafility GmbH steht für Planung, Beratung und Optimierung im Themenbereich Mobilität und Verkehr. Grundlegend ist die Frage nach einer intelligenten, also ressourcenschonenden und zugleich effizienten Abwicklung unserer Mobilitätsbedürfnisse.
Die Trafility GmbH – “Traffic and Mobility Solutions” wurde gegründet, um im Zeitalter fortschreitender Digitalisierung und Automatisierung den Bereich der Mobilität für künftige Anforderungen aktiv mitzugestalten. Unser Weg führt dabei zusehends ins Softwareengineering und in Richtung Produktentwicklung. Die junge Firma verfolgt das Ziel diese Kompetenzen stark auszuweiten und setzt dabei auf kollegiale Zusammenarbeit und Selbstorganisation. Die Bearbeitungsschwerpunkte liegen in der Verkehrsplanung, Verkehrstechnik, Mobilitätsforschung sowie Softwareentwicklung.

Sie sind Projektleiterin. Was machen Sie da genau?
Die Arbeit als Projektleiterin umfasst die fachliche, kaufmännische und organisatorische Projektabwicklung.
Meine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Verkehrsplanung und Verkehrstechnik. Ich beschäftigte mich aktuell vor allem mit der Bearbeitung und Erstellung von Verkehrsmodellen, Verkehrsflusssimulationen sowie der Radverkehrsplanung. Meine derzeitigen Projekte beschäftigen sich zum einen mit der überregionalen Radverkehrsplanung und zum anderen mit hochrangigen Straßenprojekten, bei welchen eine nachhaltige und möglichst umweltfreundliche Verkehrsabwicklung im Vordergrund stehen.
Beim Thema Radverkehr ist der ver- und anbindende Charakter essenziell. Die Radinfrastruktur in Niederösterreich soll ausgebaut werden und meine Aufgabe besteht in der Lokalisierung von Quell- und Zielpunkten und deren möglicher Verbindungen. Gemeinsam mit den Gemeinden und dem Land Niederösterreich wird ein attraktives Radwegenetz geschaffen, welches über die Gemeindegrenzen hinausdenkt.
Gemeinsam mit der ASFINAG beschreiten wir nach und nach Projekte, welche sich abseits vom Ausbau der Straßen beschäftigen. Es geht um mögliche Alternativen. So wurden beispielsweise einige multimodale Ansätze unter die Lupe genommen. Aktuell untersuchen wir Möglichkeiten, Autobahnnutzer:innen Anreize zu geben, um Fahrgemeinschaften zu bilden oder auf den Öffentlichen Verkehr umzusteigen, um so hoch ausgelastete Autobahnabschnitte zu entlasten. Ebenso werden tageszeitabhängige kapazitätssteigernde Maßnahmen untersucht. Dies soll einerseits Stauzeiten reduzieren und andererseits verhindern, dass die Autobahn immer weiter ausgebaut werden muss. So kann Raum für Mensch und Tier erhalten bleiben und gleichzeitig wertvolle Lebenszeit gewonnen werden (anstelle im Stau zu stehen).

Was fasziniert Sie an Ihrem Job?
Die abwechslungsreichen Aufgaben und immer neuen Herausforderungen. Kaum ein Tag oder eine Fragestellung ist gleich. Ich beschäftige mich mit den unterschiedlichen Aspekten der Mobilität wie dem Individualverkehr, dem öffentlichen Verkehr sowie dem Fuß- und Radverkehr.

Wie hoch ist der Frauenanteil bei der Trafility GmbH?
Der Frauenanteil bei der Trafility liegt bei 31%.

Was unternimmt die Trafility GmbH zur Förderung von Chancengleichheit in der Organisation?
Die Trafility sieht alle Menschen im Unternehmen gleich, Aufgaben werden nach Kompetenz verteilt, nicht nach dem Geschlecht. Außerdem ist es jedem möglich in Teilzeit zu arbeiten, in Karenz zu gehen oder den Papamonat zu nehmen. Des Weiteren sind vor allem flexible Arbeitszeiten und Homeoffice von Vorteil. Auch die Gleichbehandlung von Frauen und Männern im Bewerbungsvorgang ist in der Trafility eine Selbstverständlichkeit.

Sie haben Bauingenieur:innenwissenschaften an der Technischen Universität Graz studiert. Wie kam es dazu?
Mein Wunsch war es, später einen Beruf auszuüben, der täglich neue Herausforderungen bietet. Weiters sollten das Studium und der spätere Beruf technischer Natur sein und viel Mathematik inkludieren. So kam ich zum Studium der Bauingeneur:innenwissenschaften. Zu Beginn war für mich klar, Statikerin möchte ich werden. Doch schon nach den ersten Vorlesungen wusste ich, das wird es nicht werden. So kämpfte ich mich durchs Bachelorstudium bis schlussendlich die Vorlesung Verkehrsplanung an der Reihe war. Von der ersten Stunde an wusste ich, genau das ist es. Die Verkehrsplanung verbindet Menschen und Technik und genau das begeistert mich bis heute.

Was braucht es Ihrer Meinung nach noch, damit mehr Mädchen und Frauen in Naturwissenschaft und Technik Fuß fassen?
Da es im Jahre 2021 aus meiner Sicht immer noch keine vollständige Gleichberechtigung von Menschen gibt, sei es die Anzahl von Frauen in Führungspositionen, die Gehaltsschere oder die finanziell nicht vorhandene Würdigung von nicht berufstätigen Müttern (aber auch Vätern), finde ich die Förderung von Frauen (unter anderem) in technischen Berufen wichtig und erforderlich. Dazu möchte ich an dieser Stelle vor allem Personen in Führungspositionen aufrufen, die Türen für Frauen zu öffnen, sie hereinzubitten und willkommen zu heißen.
Besonders am Herzen liegt mir, dem weiblichen Anteil in Unternehmen mehr Raum zu geben. Ich wünsche mir eine Zukunft, in der sich sowohl weibliche als auch männliche Anteile treffen (wobei ich mit diesen Anteilen keine Geschlechter beschreiben möchte), bündeln und das Beste aus beiden „Welten“ vereinen. Ich sehe viel Gemeinschaft, Zusammenhalt, Wertschätzung und ein Miteinander.


QUELLEN:

https://www.femtech.at/user/17201

https://www.austriainnovativ.at/singleview/article/femtech-expertin-des-monats-elisabeth-scherounigg